China zum Ersten
Weil das Wetter in Sapa nicht besserte, entschieden wir uns, einen Tag frueher nach China einzureisen. Wir konnten sogar Sleeper-Bus-Tickets nach Kunming in Sapa besorgen und so waren wir bald an der Grenze und verliessen Vietnam und damit hoffentlich auch die extreme und skrupellose Abzockerei.
Leider waren die ersten Eindruecke in China auch nicht gerade vielversprechend. Als erstes wurde uns an der Grenze unser Guidebook abgenommen, weil angeblich etwas falsches ueber Taiwan darin stehen wuerde. Dann war da so ein komischer Kautz in Uniform an der Busstation. Er war ausgesprochen freundlich und erklaerte uns, dass unsere Rucksaecke zu gross waeren und wir dafuer ein wenig bezahlen muessten. Leider sprechen in China nur noch sehr wenige Leute Englisch und wir konnten die Leute am Ticketschalter nicht fragen, ob das stimmt. Bald war uns klar, dass das wieder eine Abzocker-Masche ist.
Ungefaehr eine Stunde bevor der Bus losfuhr, holte er Mac in sein Buero und fragte ihn jenstes Zeugs um herauszufinden, wie viel er aus uns herausquetschen kann. Dies tat er wie in einem Verhoer und drohte dauernd mit der Polizei. Weil wir nicht wussten, ob die Polizei vielleicht nicht auch noch mitspielen wuerde und auch keine Ahnung hatten wie die Polizei aussieht, haette er jeden in Uniform rufen koennen und als Polizist ausgeben koennen. Mac war wirklich eingeschuechtert, aber hat ihm trotzdem einen Baeren aufgebunden und so konnten wir die Abzockergebuehr von 10 USD auf 5 USD reduzieren.
Schliesslich sassen wir aengstlich im Bus nach Kunming und erwarteten bei jedem Stop, dass etwas Weiteres passieren wuerde. Mit der Zeit wurden wir etwas ruhiger und versuchten zu schlafen. Das war gar nicht so einfach. Die Strasse war schlecht und immer wieder durften wir die Schwerelosigkeit erleben, indem unsere Koerper bis zu 15 cm vom Bett abhoben um dann wieder hinzufallen. Die Passagiere im Bus waren sogar richtig nett, ein Mann hat Regi Geld gegeben, damit sie auf der so genannten Toilette in einen haesslichen, von Wuermern uberschwemmten, Schlitz pinkeln konnte. Aber immerhin: dafuer hatte es huefthohe Mauern rund um den Schlitz und niemand schaute zu.
Der Rest der Reise verlief "normal" und wir trafen unversehrt in Kunming ein.
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