Auf dem Landweg nach Lhasa
Am 29.6 stopften wir unsere Rucksaecke endlich in den LandCruiser und fuhren los Richtung Lhasa. Waehrend des 8-taegigen Trips mit Sandra und Fiona legten wir 1696km auf mehr oder weniger guten Passstrassen zurueck.
Obwohl die Schneeberge groesstenteils mit Wolken verhangen waren, war die Landschaft einzigartig. Nach jedem groesseren Pass (teilweise bis 5000m) wechselte die Landschaft. Einmal fuhren wir durch Afganistan, dann durch die Schweiz, dann durch Spanien und dann erneut durch Afganistan. Diese Eindruecke hatten wir jedenfalls.
Obwohl wir einen recht komfortablen Jeep hatten, war die Reise anstrengend. Die Strasse war teilweise so schlecht, dass man sich auf seinem Sitz festklammern musste und das teilweise waehrend 7 Stunden.
Gluecklicherweise blieb der grosse Regen aus und wir blieben von ernsthaften Erdrutschen verschont. Ein grosser Teil der Huegel und Berge ist einfach Schutt und man kann sich gut vorstellen, was da bei heftigem Regen passieren kann.
Was uns sehr faszinierte, sind die Fluesse, welche wir innerhalb kurzer Zeit passierten. Yangzi, Mekong und Brahmaputra sind Namen, die uns schon seit einer Weile auf unserer Reise begleiteten. Mit dem Meili Snow Mountain und dem Namcha Barwa haben wir auch zwei der heiligsten Berge des Buddismus gesehen oder zumindest die davorhaengenden Wolken.
Auch die Besuche in den beiden Gelukpa-Kloestern in Bamda und Ganden waren sehr eindruecklich. In Bamda kommen nur sehr selten Touristen vorbei und zwei Moenche oeffneten speziell fuer uns das Kloster und fuehrten uns herum. Die beiden Kloester gehoeren zum Gelukpa-Orden (Schule der Tugendhaften). Der Gelukpa-Orden ist eine von vielen Schulen des tibetischen Buddhismus.
Die meisten Leute die wir trafen, waren sehr freundlich. Sehr amuesant waren die Tibeter, die uns dauernd irgendeinen Pilz oder eine Wurzel verkaufen wollten und sich benahmen wie Drogendealer.
Was weniger angenem war, war die dauernde chinesische Militaer- und Polizeipraesenz. Teilweise waren in den kleinen tibetischen Doerfern mehr Militaer als Zivilisten zu sehen.
Ein grosses Problem war auch unser chinesicher Driver. Fuer ihn waren wir Frachtgut, das so schnell wie moeglich von A (Zhongdian) nach B (Lhasa) spediert werden musste. Dementsprechend rasste er und ueberholte dauernd in Linkskurven, was einigemale ziemlich brekaer war. Ausserdem war er sehr unfreundliche und am Ende war ihm ein Haendeschuetteln als Abschied noch zuviel.
Abgesehen von Knieproblemen vom ewigen verkrampften Sitzen und einem wiederholten Schock ueber die scheusslichen, stinkenden, offenen Schlitz-Toiletten der Chinesen kamen wir unversehrt aber erschoept in Lhasa an. Allerdings koennte man froh sein, wenn man eine im wahrsten Sinne des Wortes verschissene Schlitz-Toilette hat. Denn auf dem Land hat es oft nur ein kleines Holzhaeuschen, unter dem die Exkremente einfach hervorrinnen.
Beim Betreten des abscheulich von weitem stinkenden Haeuschen muss man also aufpassen, dass man nicht in die Sauce steht... . Wenn man als Frau noch ungluecklicherweise die Tage hat und somit mehr Zeit im Haeuschen benoetigt als andere, dann ist wirklich die Gelegenheit da, sich in Mentalem Training zu ueben und sich vorzustellen, man sitze zu Hause auf seiner Lieblingstoilette. Aber wie immer moechten wir auch an dieser Stelle ehrlich sein; wir erledigten unser Geschaeft oft im idyllischen Gruenen ohne Stress und Gerueche.
Letztendlich sind wir ubergluecklich, eines unserer Traumziele erreicht zu haben und den von weitem beeindruckenen Potala nicht immer nur auf Bildern sondern in Realitaet sehen zu koennen.
2 Comments:
Too bad you can't buy a voodoo globe so that you could make the earth spin real fast and freak everybody out.
There is some interesting info about the new railway to Lhasa
- http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,431955,00.html
Regards
Philipp
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