Mittwoch, August 02, 2006

Auf ins Land der Pferde

Hohhot ist eine langweilige chinesische Provinzhauptstadt. Der einzige Grund der Touristen hierher zieht, ist die transmongolische Eisenbahn und das mongolische Konsulat. Erstaunlicherweise war die Beschaffung des Visas ziemlich einfach und dauerte gerade mal 15 min. Im Nachhinein haben wir allerdings festgestellt, dass wir die Express-Version hatten und dafuer auch doppelt so viel bezahlt haben.

Transmongolische Eisenbahn an der Grenze China - MongoleiAuch die Beschaffung der Zugtickets nach Ulan Bator fuer den folgenden Tag bereitete uns keine groesseren Schwierigkeiten. Wir waren sehr froh darueber nicht mehr Zeit in Hohhot verbringen zu muessen, denn guenstige Unterkuenfte sind rar und wir waren nicht die einzigen Bewohner in unserem Zimmer. Nach Einbruch der Dunkelheit erwachte das Leben unter unseren Betten und die Kakerlaken krabbelten auf dem Fussboden herum.

Kurz vor der Ankunft in Ulan BatorNachdem wir den ganzen Tag in Hohhot herumgelungert waren, gingen wir zum Bahnhof und um 22:30 fuhren wir Richtung Mongolei los. Am naechsten Morgen wurden wir von lauten Geraeuschen geweckt. Wir befanden uns bereits in Erlian, die chinesische Grenzstadt zur Mongolei, wo die Raeder des Zugs gewechselt werden mussten, da die Mongolei eine andere Spurweite hat. Als die Arbeiten erledigt waren, fuhren wir zum Bahnhof, wo wir 8h warten mussten bis wir den chinesischen Zoll passieren konnten. Dann fuhren wir 7km zur mongolischen Grenzstadt und dort warteten wir weitere 4h bis wir endlich die Grenze passieren konnten. Schliesslich fuhren wir bei Dunkelheit weiter nach Ulan Bator, wo wir dann am naechsten Morgen endlich ankamen. Die Zugreise dauerte 36h, wobei wir mehr als 12h mit warten an der Grenze verbrachten!

Ulan BatorWir waren erstaunt. Ulan Bator kam uns schon beinahe europaeisch vor. Es ist ziemlich sauber, es gibt Strassenkaffees, man findet nur saubere westliche Toiletten und einige Leute sprechen sogar deutsch. Was etwas speziell ist, sind die Guesthouses. Meistens handelt es sich dabei um eine private Wohnung in einem Wohnblock, bei dem die Zimmer einfach mit Kajuettenbettern voll gestopft sind. Insgesamt fuehlten wir uns aber sofort wohl in dieser Stadt. Gluecklicherweise haben wir nun auch ein nettes Appartment-Gesthouse gefunden, das eben nicht mit Kajuettenbettern voll gestopft ist.